LVZ: Pädophilie-Debatte - Jetzt auch SPD-Bundestagsabgeordneter Strässer unter Rechtfertigungsdruck!
Datum: Mittwoch, dem 18. September 2013
Thema: Recht-Infos


Leipzig (ots) - Die von den Politkprofessoren Franz Walter und Stephan Klecha beklagte "fatale Schweigespirale" bei der Aufklärung pädophiler Partei-Verstrickungen vor rund 30 Jahren hat mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten und Sprecher der Arbeitsgruppe Menschenrechte, Christoph Strässer, nun auch die Sozialdemokraten erreicht.

Das berichtet die "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe). Strässer verantwortete in seiner Zeit als Vorsitzender der früheren FDP-Jugendorganisation Jungdemokraten (von 1977 bis 1982) eine radikale Debatte zur Abschaffung des Sexualstrafrechts.

Walter und Klecha, von den Grünen beauftragt, haben auch mit Blick auf Strässer beklagt, dass "keiner versucht, die eigene politische Haltung der damaligen Zeit öffentlich nachvollziehbar zu machen".

1980, so die Professoren, hätten die Jungdemokraten auf ihrer Bundesdelegiertenkonferenz unter anderem "keine Bestrafung der freiwilligen und einvernehmlichen Sexualität" zwischen Erwachsenen und Kindern gefordert. 1982 sei diese Haltung bekräftigt worden.

Strässer erklärt jetzt in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der "Leipziger Volkszeitung", ihm lägen "keinerlei Unterlagen" aus dieser Zeit mehr vor.

Aber er wisse aus nachträglichem Buchstudium, dass die Jungdemokraten Anfang der 80er Jahre das gesamte Sexualstrafrecht abschaffen wollten. 1982 sei aber eine Pädophilie-These nicht beschlossen worden. Heute sei er der Auffassung, dass Missbrauch "nicht straffrei bleiben" dürfe.

Strässer verweist darauf, dass er sich 2013 mit der SPD-Bundestagsfraktion für die deutliche Verlängerung der Verjährungsfristen für sexuellen Missbrauch im Strafrecht und im Zivilrecht eingesetzt habe.

Man habe damals aber politisch über die sich abzeichnenden Absetzbewegungen der FDP-Führung aus der sozialliberalen Koalition gestritten und in erster Linie auch gegen den Nato-Doppelbeschluss gekämpft.

Deshalb sei ihm eine Diskussion beim Bundeskongress der Jungdemokraten zum Sexualstrafrecht "nicht mehr in ihren Einzelheiten in Erinnerung".

Pressekontakt:

Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/233 244 0

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/6351/2558453/lvz-paedophilie-debatte-jetzt-auch-spd-bundestagsabgeordneter-straesser-unter-rechtfertigungsdruck von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.


Leipzig (ots) - Die von den Politkprofessoren Franz Walter und Stephan Klecha beklagte "fatale Schweigespirale" bei der Aufklärung pädophiler Partei-Verstrickungen vor rund 30 Jahren hat mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten und Sprecher der Arbeitsgruppe Menschenrechte, Christoph Strässer, nun auch die Sozialdemokraten erreicht.

Das berichtet die "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe). Strässer verantwortete in seiner Zeit als Vorsitzender der früheren FDP-Jugendorganisation Jungdemokraten (von 1977 bis 1982) eine radikale Debatte zur Abschaffung des Sexualstrafrechts.

Walter und Klecha, von den Grünen beauftragt, haben auch mit Blick auf Strässer beklagt, dass "keiner versucht, die eigene politische Haltung der damaligen Zeit öffentlich nachvollziehbar zu machen".

1980, so die Professoren, hätten die Jungdemokraten auf ihrer Bundesdelegiertenkonferenz unter anderem "keine Bestrafung der freiwilligen und einvernehmlichen Sexualität" zwischen Erwachsenen und Kindern gefordert. 1982 sei diese Haltung bekräftigt worden.

Strässer erklärt jetzt in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der "Leipziger Volkszeitung", ihm lägen "keinerlei Unterlagen" aus dieser Zeit mehr vor.

Aber er wisse aus nachträglichem Buchstudium, dass die Jungdemokraten Anfang der 80er Jahre das gesamte Sexualstrafrecht abschaffen wollten. 1982 sei aber eine Pädophilie-These nicht beschlossen worden. Heute sei er der Auffassung, dass Missbrauch "nicht straffrei bleiben" dürfe.

Strässer verweist darauf, dass er sich 2013 mit der SPD-Bundestagsfraktion für die deutliche Verlängerung der Verjährungsfristen für sexuellen Missbrauch im Strafrecht und im Zivilrecht eingesetzt habe.

Man habe damals aber politisch über die sich abzeichnenden Absetzbewegungen der FDP-Führung aus der sozialliberalen Koalition gestritten und in erster Linie auch gegen den Nato-Doppelbeschluss gekämpft.

Deshalb sei ihm eine Diskussion beim Bundeskongress der Jungdemokraten zum Sexualstrafrecht "nicht mehr in ihren Einzelheiten in Erinnerung".

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Leipziger Volkszeitung
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Telefon: 030/233 244 0

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/6351/2558453/lvz-paedophilie-debatte-jetzt-auch-spd-bundestagsabgeordneter-straesser-unter-rechtfertigungsdruck von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.






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